Passion der Simone W.|Saariaho komponiert Oratorium
Kaija Saariaho
La Passion de Simone
Dawn Upshaw/Finnish Radio Symphony Orchestra/Esa Pekka Salonen
€ 19,90
Nein, es handelt sich nicht um die Passion Christi nach Simon. Kein verschollener Bibeltext, keine apokryphe Schrift. Amin Maalouf schuf das Libretto zu dem Oratorium "La Passion de Simone" mit dem Untertitel "Musikalische Reise in 15 Stationen". Dennoch, es besteht ein Bezug zur christlichen Passion. Eigentlich geht es nämlich um die christliche Philosophin und Mystikerin Simone Weil, die 1943 nur 34jährig starb. Sie entstammte einer jüdischen Familie in Frankreich, beschäftigte sich mit Religionsphilosophie und vertrat die Meinung, dass Religion und Politik eine Einheit bilden sollten. Ihre Philosophie nährte sich gleichermaßen aus den Schriften Platons, Descartes, Kants sowie Marx, obwohl sie dessen kommunistischen Lehren eher kritisch gegenüber stand. Die selbst auferlegte Leidenspflicht, die aus ihrer Einstellung zur göttlichen Liebe wuchs, führte zum Hungerzwang und so zu Krankheiten, denen sie mit nur 34 Jahren in England erlag.
Das Werk Saariahos ist für Solostimme (Dawn Upshaw), Chor und Orchester und wurde 2006 in Wien, inszeniert von Peter Sellars, uraufgeführt. Ein Mitschnitt einer Aufführung unter Esa Pekka Salonen ist jetzt bei Ondine erschienen.
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