Osterfestspiele Salzburg 2013 - Neubeginn und Erlösung


Osterfestspiele Salzburg 2013 - Neubeginn durch Erlösung
Christian Thielemann und die Staatskapelle Dreseden zum ersten Mal gemeinsam zu Gast in Salzburg

Relativ schnell war klar: nach dem abrupten Abgang der Berliner Philharmoniker und ihres Chefdirigenten Sir Simon Rattle von den Salzburger Osterfestspielen kommt nur eine neue Zusammenarbeit und ein neues Gastorchester in Frage, um das gewesene Niveau zu halten oder gar zu erweitern: Christian Thielemann und seine neu als Chef übernommene Staatskapelle Dresden. Die Osterfestspiele stehen für Opern und Konzerte aus dem romantisch-klassischen Repertoire auf höchstem Niveau. Richard Wagner und Richard Strauss bei den Opern, Anton Bruckner, Gustav Mahler, Johann Sebastian Bach und Ludwig van Beethoven sind die vorwiegenden Komponisten im Konzertreigen rund um die Osterfeiertage und nur ein Orchester neben den Wiener Philharmonikern ist präsdestiniert für diese Stücke: die Staatskapelle Dresden. Nur ein Dirigent verinnerlicht die Opern und Symphonien Wagners, Bruckners und Strauss so sehr und begeistert damit sein Publikum mit seinen Interpretationen: der Berliner Christian Thielemann.

Er war Assistent bei Herbert von Karajan, just bei den Osterfestspielen 1981 als man "Parsifal" gab. Und so ist es schicksalhafte Fügung, dass er die neuen Osterfestspiele 2013 ebenfalls mit Wagners mysterienreichen Bühnenweihfestspiel "Parsifal" am Palmsamstag, 23.3.2013 eröffnet.
Wie zuvor ergänzen Konzerte im Großen Festspielhaus die zwei Zyklen rund um die Karwoche. Zwei davon leitet Thielemann selbst, eines dirigiert der zweite Chefkapellmeister Myung Whun Chung.

Das gesamte Progamm zu den Osterfestspielen finden Sie hier:
OSTERFESTSPIELE SALZBURG 2013

Auf dem Programm stehen desweiteren: die erste Symphonie von Gustav Mahler, die Klavierkonzerte 4 und 5 von Ludwig van Beethoven (Evgenij Kissin und Yefim Bronfman), Brahms Vierte Symphonie sowie das "Deutsche Requiem" von Johannes Brahms mit dem Chor des Bayerischen Rundfunks und den Solisten Christiane Karg und Michael Volle. Kammerkonzerte, Sonderprogramme und Symposien flankieren die österlichen Konzerte.

Erlösung, Feierlichkeit und Zuversicht 

Im Zentrum steht aber die Oper: "Parsifal", Richard Wagners letzte Oper, ein Bühnenweihfestspiel für sein Bayreuther Festspielhaus komponiert. Johan Bohta singt den zum Gralsritter werdenen Jüngling Parsifal, Michaela Schuster verkörpert die gleichermaßen sinnliche wie unfassbare Frauenfigur Kundry. Wolfgang Koch ist in der Doppelrolle als Gralskönig und - hüter Amfortas und als abtrünniger Widersacher und Bösewicht Klingsors zu erleben. Schuster und Koch waren beide ebenfalls in der Erfolgsproduktion der "Frau ohne Schatten" von Richard Strauss bei den Sommerfestspielen 2011 unter Thielemanns Leitung zu hören. Stephen Milling ist der altersweise Gurnemanz, der Parsifal auf seinen Erlöser-Weg führt. Erlösung ist das Thema des "Parsifal" und die große Zuversicht am Ende des weihevollen Stückes läßt den Hörer und Zuseher nach fast sechs Stunden Gnadensuche und Leiden positiv erstärkt hinausgehen. Der junge Gustav Mahler, der bei der Uraufführung 1882 in Bayreuth anwesend war, schrieb, dass er keines Wortes fähig aus dem Festspielhaus hinausgetreten sei und gewusst habe, dass ihm das Größte und Schmerzlichste nun aufgegangen wäre.

Eine Auflösung und frohlockende Finalmusik findet sich auch in Mahlers Erster Symphonie wieder, die Myung Whun Chung mit der Staatskapelle interpretieren wird. Er beschreibt, damals noch als jüdischer Kompositionsstudent am Beginn seiner Karriere und bevor er mit seiner Zweiten Symphonie zum Christentum übergetreten ist, die Natur durch die und in der Musik und führt im Schlusssatz zu einer musikalischen Apotheose und Glorifizierung deselben.
Trost und offenen Zuspruch spendet das "Deutsche Requiem" von Brahms. Es ist textlich nicht auf der lateinischen Liturgie basierend, sondern enthält im Gegensatz zu den berühmten Requien von Mozart oder Verdi lutherische deutsche Übersetzungen des Alten und Neuen Testaments.

Der feierliche, solemne Charakter des zweiten, langsamen Satzes von Beethoven Klavierkonzert Nr. 5 vermittelt absolute Zuversicht. Es zählt zum schönsten, was Beethoven je geschrieben hat. Dazu fügt sich am selben Konzertabend, den Thielemann dirigieren wird, ein Werk des kürzlich verstorbenen Komponisten Hans Werner Henze: er sollte eigentlich "Isoldes Tod" fertigschreiben, dazu kam es leider nicht mehr. So wählte man als Ersatz das 1999 uraufgeführte Werk "Fraternité", Air pour Orchestre, welches als Begrüßung (in Zuversicht) auf das neue Jahrtausend geschrieben wurde und so gedenkt man einem der wichtigsten deutschen Komponisten des 20.  und frühen 21. Jahrhunderts.

Konzert für Salzburg

Zusätzlich gibt es eine neue Konzertidee: das "Konzert für Salzburg" findet am Gründonnerstag statt und ladet vor allem Salzburger und -innen ein, das Gastspiel der Staatskapelle Dresden mit seinen zwei Dirigenten Thielemann und Chung zu geniessen. 2013 ist es naheliegend ein Programm mit den Jahresregenten Wagner und Verdi zu erstellen. Beide Komponisten-Giganten feiern heuer ihren 200sten Geburtstag. Es gibt Ouvertüren und Arien aus Opern von Wagner und Verdi, Thielemann dirigiert Wagner und Chung die Verdi-Stücke. Es singen junge SängerInnen, welche in Zukunft bei den Osterfestspielen auftreten werden und am Beginn einer großen Karriere stehen.

Info zu Programm und Künstlern finden Sie unter:
OSTERFESTSPIELE SALZBURG HOMEPAGE

CDs und DVDs zu allen Werken und Künstlern finden Sie in der My Home Music Lounge und auf unserer Homepage: www.myhomemusic.at


PARSIFAL (R. Wagner)
Christian Thielemann an der Wiener Staatsoper
Placido Domingo, Waltraud Meier, Franz-Josef Selig, Falk Struckmann u.a.
Orchester und Chor der Wiener Staatsoper
€ 55,00 (4CD)

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