Leonard Bernstein hatte schon recht, als er diesen Satz über seine Beziehung zu Richard Wagner äußerte.
Er war Musiker, Dirigent. Exzentrisch und kraftvoll.
Etwas nicht mögen, aber dennoch lieben. Auf den Punkt gebracht mit ein paar Worten.
In dem Statement nimmt Bernstein Bezug auf das seit 1938 verhängte Verbot der Aufführung von Musik Wagners in Israel. Auch er war ein Künstler, der, wie es heutzutage Daniel Barenboim tut, versucht hat, die Verbannung eines der wichtigsten Komponisten überhaupt aus dem Gedankengut der Israelis aufzulockern.
Doch man hält daran fest: Wagners Äußerungen über die Juden, seine antisemitischen Ansichten, schlussendlich die Bewunderung seiner Musik im Dritten Reich, machen ihn, nicht nur für Israel, zur Keimzelle des Nationalsozialismus.
Und besonders die Politik ist da hartnäckig: würden, wie geplant Musiker aus israelischen Orchestern in Bayreuth ein Gastspiel geben, Wagners "Siegfried-Idyll" spielen, droht man mit der Kürzung der Etats für Kunst im eigenen Land.
Der Künstler, der über den Dingen steht und Brücken baut, eingeengt.
Das Ziel: nicht die Rehabilitierung Wagners, aber nach 70 Jahren ein Überdenken der "Sanktionen".
Wiener Zeitung 27.5.2011 Wagner, der ewige Antisemit
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