Best Jazz Voices|Neue Alben von Curtis Stigers, Rebekka Bakken und Nikki Yanofsky

Hooray For Love
Curtis Stigers
€ 19,90

"Dass Curtis Stigers' letztes Album "Lets get out tonight" etwas dunkler klang als man von ihm gewohnt ist, hatte einen natürlichen Grund: Als er es aufnahm, steckte er nach 22 Jahren Ehe gerade im Scheidungsprozess. So etwas kann einer sensiblen Seele schon aufs Gemüt schlagen. Dem Erfolg tat es trotzdem keinen Abbruch: In Deutschland gelangte das Album in die Pop-Charts und wurde mit einem ECHO Jazz Award ausgezeichnet. Dass Stigers die Seelenkrise inzwischen überwunden hat, macht der Titel seines neuen Albums "Hooray for love" deutlich. Denn Stigers hat eine neue Liebe gefunden. Und die beflügelte ihn dazu, nun in zehn Songs - überwiegend Jazzstandards, aber auch eigene Kompositionen und ein Stück des texanischen Country-Songwriters Steve Earle - die Liebe hochleben zu lassen.
Das etwas aus der Reihe tanzende "You Don't Know What Love Is" hat er übrigens nicht, wie man vielleicht denken könnte, seiner Ex-Frau gewidmet. Dafür besitzt Curtis Stigers einfach zuviel Klasse. "Ich habe das Album wie eine alte Nat-King-Cole-Platte aus den 1950ern konzipiert", erläutert der singende Tenorsaxophonist. "Ich liebe die Aufnahmen aus dieser Periode, weil die populären Sänger damals mit Jazzmusikern und einem jazzigen Feeling klassische Popalben machten. Meine bisherigen Alben für Concord waren ziemlich geradlinige Jazzalben, sehr konzeptionell, mit langen Soli. Diesmal wollte ich konzentrierter vorgehen, den Jazzeinfluss benutzen und ein Solo hier und da einstreuen, aber dieses dann auf die besten acht Takte beschränken und nicht über 64 Takte ausufern lassen. So machte man das damals bei den alten Scheiben von Nat King Cole, Doris Day oder Sinatra. Wichtig ist der Song und die Geschichte, die er erzählt - und in diesem Fall ist es eine romantische Geschichte."
Besonders erfrischend ist sein Duett mit der jungen französischen Sängerin Cyrille Aimée, die 2012 den ersten Sarah Vaughan International Jazz Vocal Competition gewann. Die beiden interpretieren den durch Frank Sinatra bekannt gewordenen Song "You Make Me Feel So Young" und haben dabei jede Menge Spaß gehabt. Man sagt, die Liebe sei ein Jungbrunnen für Geist und Seele. Curtis Stigers hat in ihm vor der Aufnahme von "Hooray For Love!" ganz offensichtlich ein ausgiebiges Vollbad genommen." (Jazzecho)



Little drop of Poison
Rebekka Bakken
€ 19,90
VÖ 23.5.2014

Die norwegische Kosmopolitin Rebekka Bakken hat sich in den vergangenen Jahren intensiv mit amerikanischer Songwriter-Kultur befasst und in den USA ihre letzten Alben "Morning Hours" und "September" mit hiesigen Produzenten aufgenommen. Dabei hat sie ihr Talent als eigenständige Songwriterin zum Funkeln gebracht, beide Alben wurden große Erfolge. Auf ihrem kommenden Longplayer "Little Drop Of Poison" (Mai 2014) überrascht sie nun mit einem Tom Waits-Programm, aufgenommen in Frankfurt mit der hr bigband. Es sind Aufnahmen, die bezeugen, was für eine Ausnahme-Vokalistin Rebekka Bakken in der Tat ist. Auch live wird das auf Tour mit der hr bigband zu erleben sein. (Jazzecho)

Little Secret
Nikki Yanofksy
€ 19,90

"Die erste Single von Nikki Yanofskys neuem Album "Little Secret" heißt zwar "Something New". Doch Jazzkenner werden darin auch gleich "Something Old" wiedererkennen. Denn verwendet hat die junge Kanadierin in der mitreißend groovenden Nummer ein paar oft gesamplete Hooks zweier Jazzhits der 1960er Jahre: von Quincy Jones’ "Soul Bossa Nova", das allen Austin-Powers-Fans bestens bekannt sein dürfte, und Herbie Hancocks "Watermelon Man". Passend dazu versetzt sie einen in dem Video-Clip des Songs auch optisch in die Swinging Sixties zurück. Man wartet förmlich darauf, dass Austin Powers bei der Party auftaucht, begeistert mitswingt und sagt: "It’s my happening and it freaks me out! Yeah, man!"(Jazzecho)

Bild: Nikki Yanofsky (Universal Music)

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