Die Walküre aus St. Petersburg mit Jonas Kaufmann

Richard Wagner
Die Walküre
Valery Gergiev/Mariinsky Theater
Kaufmann, Stemme, Pape, Kampe, Petrenko
€ 49,90 (4SACD)

Eine zugegebenermaßen ziemlich luxuriöse Besetzung hat sich Valery Gergiev für seine "Walküre" in St. Petersburg ausgesucht: Jonas Kaufmann singt Siegmund, an seiner Seite Anja Kampe als Sieglinde. Wotan ist René Pape, Brünnhilde wird von der Schwedin Nina Stemme gesungen. Mihail Petrenko verkörpert Hunding und Ekaterina Gubanova interpretiert Fricka. Da wird einem beim Lesen der Sänger schon der Mund wässrig gemacht.
Schade nur, dass Valery Gergiev auf all zu langsame Tempi setzt. Das macht den ersten Akt ziemlich gedehnt und auch der Rest wirkt ziemlich schaumgebremst. Von intensiver Gestaltung durch die Sänger ist wenig zu spüren: Wotans Erzählung im zweiten Akt ist unglaublich klangschön, aber dem leidenden Gott nimmt man kaum seinen inneren Zwiespalt ab, das Knistern zwischen dem Wälsungenpaar im liebestaumelnden Duett am Schluss des ersten Aktes wird nicht einmal durch die stählerne Stimme Kaufmanns spürbar und seltsam indifferent klingt auch die Todverkündigungs- Szene mit Nina Stemme als Brünnhilde.
Dennoch - hier werden unglaublich tolle Wagner-Sänger der Jetztzeit vereint. Vielleicht braucht es einfach nur die Bühne, um alle in Schwung zu bringen.

"Heulende Winde, drohendes Schicksal und drängende Gefühle: Kraftvoll und plakativ beginnt Valery Gergiev, designierter Chef der Münchner Philharmoniker, seine neue "Walküre" - als präsentierte er ein Stück Filmmusik...Ansonsten kümmert sich der selbstbewusste Gergiev wenig um Konventionen. Seine "Ring"-Vision brilliert mit Effekten, dynamischen Wechselbädern und knalligen Pointen, wie sie dem renommierten Petersburger Orchester offenbar bestens liegen." (spiegel.de)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen