Hans Pfitzner
Cellokonzerte
Alban Gerhardt
RSO Berlin
Sebastian Weigle
€ 19,90
Pfitzners Cellokonzert in G-Dur, op. 42, wurde 1935 fertiggestellt.
Dieses melodisch reichhaltige und kontinuierlich verlaufende Werk
entstand für den Cellisten Gaspar Cassadó (1897–1966). Pfitzner mag für
präzise und organische Kompositionstechniken nicht gerade berühmt sein,
doch treten eben diese beiden Aspekte seiner Kunst in diesem wunderschön
gearbeiteten Konzert in den Vordergrund. Das thematische Material
stammt gänzlich aus dem lyrischen Cello-Solo, das ganz zu Anfang über
einem leisen Paukenwirbel erklingt. Im Gegensatz zu dieser engen
Verknüpfung von musikalischen Ideen erschließt Pfitzner sein Material
mithilfe einer geschickt kontrollierten Vielfalt von Gangarten. Die
Orchestrierung ist gewandt und oft feingliedrig gestaltet—das
Soloinstrument wird nie zugedeckt, doch ist der Orchestersatz voller
reizvoller Überraschungen, so etwa die herunterpurzelnden
Trompetenfanfaren, die den ersten der schnelleren Abschnitte einleiten.
Obwohl das Konzert für Cassadó entstand, der einer der besten Cellisten
seiner Generation war, finden sich im Kern des Werks verschiedene
Abschnitte, wo der Solist eine untergeordnete Rolle einnimmt und sich
ausgedehnte und zuweilen geistreiche Dialoge zwischen Streichern und
Holzbläsern entwickeln. Der Solist setzt diesem Gefüge die Krone auf,
indem er in äußerst ausdrucksvoller Weise das Hauptthema wieder
erklingen lässt, was dann in eine sehr schöne Coda übergeht: eine
zurückgehaltene, harfendurchtränkte Verklärung des Anfangsthemas, in der
der Solist die Musik zu einem leise verzückten Abschluss bringt. (Hyperion Rec.)
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