Wagner & Dietsch|Fliegender Holländer mal 2

R. Wagner
Der Fliegende Holländer
Pierre-Louis Dietsch
Le Vaisseau Fantome
Marc Minkowski, Les Musiciens du Louvre
4CD
€ 39,90

"Die gesamte Aufführung barg Subtilität, Kontraste und Ausdrucksstärke in sich, die idealerweise von dem ausgezeichneten Estonian Philharmonic Chamber Choir mitgetragen wurden. Besonders begeistert haben Ingela Brimberg als Senta und Mika Karès als Donald, ihr Vater. Auch die Leistung von Evgeny Nikitin als Holländer war beachtenswert. Das Sängerensemble in ihren jeweiligen Rollen stimmlich und charakterlich sehr gut vervollständigt haben Eric Cutler als Georg, Marie-Ange Todorovitch als Mary und Bernhard Richter als Steuermann. Als wirklich beeindruckendes Herzstück dieser Aufführung blieb die Ballade der Senta in der Erinnerung hängen – grandios, technisch wie musikalisch!" -  so schreibt Cornelia Demmer im KonzerthausMAGAZIN über die Aufführung des "Fliegenden Holländers" auf Originalinstrumenten unter der Leitung von Marc Minkowski in Wien.

Gleichzeitig gab es den unmittelbaren Vorgänger der Wagner-Oper über das Thema des Geisterschiffes zu hören: Pierre-Louis Dietsch's (1808-1865) in Paris uraufgeführtes "Vaisseau Fantome". Minkowski reanimierte das Werk nach über 140 Jahren wieder und zeigt so die erstaunliche Vorgeschichte, die Wagners "Fliegender Holländer" in Paris hatte.
Wagner hatte nämlich seinen selbst konzipierten "Holländer" der Pariser Oper zur Aufführung vorgeschlagen, blitzte aber ab und der Operndirektor vergab an Dietsch den Auftrag auf das veränderte Libretto die Musik zu schreiben. Immerhin an die 20 Mal wurde das Werk nach der Uraufführung 1842 gespielt. Wirklichen Erfolg konnte bis heute aber erst Wagner mit seiner Vertonung erzielen, die ein Jahr später in Dresden herauskam.

Marc Minkowski, künstlerischer Leiter der Mozartwoche in Salzburg, öffnet, auch nicht zuletzt durch die Interpretation auf historischen Instrumenten, die Ohren für ein Wagner Publikum, das interpretatorisch und aufführungshistorisch einem ganz anderen Klang verhaftet ist. Interessant ist, die Musiken und Herangehensweisen and den Stoff der unterschiedlichen Komponisten zu vergleichen - im Zweifelsfall plädiert man aber doch immer für Wagners neue Ausdrucksform auf dem Weg hin zum Gesamtkunstwerk im Vergleich zum altmodisch-belcantesken Stil Dietsch's.

Auf CD jetzt gemeinsam auf 4 CDs beim Label NAIVE erschienen!

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