Spannender Schubert zwischen Barock und Romantik

F. Schubert
Sinfonien 3 & 7 "Unvollendete"
Kammerakademie Potsdam
Antonello Manacorda
€ 21,90

"Die Kammerakademie Potsdam legt, gemeinsam mit ihrem Chefdirigenten Antonello Manacorda, die von Franz Schubert komponierten Sinfonien Nr. 3 und Nr. 7 ("Unvollendete") vor. Manacorda hat bei dieser Aufnahme besonderen Wert gelegt auf eine Mischung aus modernem Instrumentarium, das jedoch mit Naturhörnern, Naturtrompeten und Klassikpauken ergänzt wurde." (sonyclassical.de)

"Es ist dieses Einfache, das Populäre in den Sinfonien, das Antonello Manacorda an Schubert so schätzt. Hier überwiege nicht die Moral, die Tugend und das Philosophische wie bei Beethoven. Eine einfache Sprache, die mehr das Herz als den Verstand berührt. Vielleicht auch einer der Gründe, warum die 12 Sinfonien, davon fünf unvollendet, bei Konzertveranstaltungen selten auf dem Programm stehen. Für Manacorda ist Schubert, was sein sinfonisches Schaffen betrifft, sogar noch wichtiger als Beethoven, weil hier deutlich eine Brücke zwischen Klassik und Romantik und Spätromantik zu erkennen ist. „Es steckt sehr viel Mahler und Bruckner in der Musik Schuberts“, so Manacorda." (Potsdamer Neueste Nachrichten)

F. Schubert
Sämtliche Sinfonien
Les Musiciens du Louvre Grenoble
Marc Minkowski
Live aus dem Wiener Konzerthaus 2012
€ 39,90 (4 CD)

"Minkowski nähert sich Schubert mit großem Respekt, nimmt die "Menuett"-Bezeichnungen ernst und bevorzugt generell gezähmte Tempi: Die Andanti sind nahe am Adagio, das Allegretto der 3. Symphonie ähnelt dem, was ein Roger Norring­ton gerade noch als langsames Andante durchgehen lassen würde. Und das finale "Allegro moderato" der sechsten, "kleinen" C-Dur-Sym­phonie kommt in einem recht gemächlichen Rossini-Ton daher. Das ist nicht als hämische Kri­tik zu verstehen, sondern als Indiz für den Spielraum, welcher der Schubert-Inter­pre­tation offensteht.

Insgesamt klingt alles eher verhalten, auch in der Dynamik. Was kein Nachteil ist. Liedhaft ausgesungen ist vieles, was als Andante bezeichnet ist. Minkowski weiß das Agio zu nützen, den das Spielen auf period instru­ments bereithält: Selbst in der relativ großen Besetzung, welche die "Musi­ciens" fürs Wiener Kon­zerthaus aufbieten, bleiben die Eigenheiten des "Origi­nalklangs" erhalten, än­dert sich an der Klangba­lance nichts Grundsätz­liches, weil die Streicher ihren Part eben nicht durch eifriges Vibrato aufblähen, so dass die hohen Holzbläser in aller Klangwärme über dem Streicherteppi ch schwe­ben und die historischen Trompeten auch im Piano ihren weichen Klang entfalten dürfen." (klassikinfo.de)